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Im Oktober 2014 reiste ich für 4 Wochen in den Iran. Dies ist mein Reisebericht.

Vorgeschichte

Ich hatte den Iran nie als ein Land betrachtet, in das man einfach so reisen kann, es kam mit gar nicht in den Sinn dorthin zu reisen, obwohl ich schon seit einigen Jahren eine Sehnsucht spüre entlang der alten Seidenstraße zu reisen, insbesondere Samarkand interessiert mich.

In diesem Jahr sollte das Leben mich erstmal in den Iran führen. Ende Februar lernte ich auf etwas kuriose Weise einen Nachbarn von mir an seinem letzten Tag in Deutschland auf einem Spaziergang kennen. Wir hatten uns jahrelang gegrüsst, aber nie miteinander gesprochen. Ich wusste, dass er aus dem Iran kommt. Und nun wollte er in sein Land zurückkehren und auf dem Spaziergang erzählte er mir von seiner Heimat und lud mich ein, ihn dort zu besuchen.

Ich begann ein bisschen nachzulesen und im Internet Filme über den Iran anzuschauen. Ziemlich schnell wuchs das Interesse, in dieses faszinierende Land zu reisen und es war auch bald klar, dass ich meinen 50. Geburtstag dort feiern wollte, in Isfahan, der Stadt, die mir schon etwas mehr sagte, aus dem Buch und Film ‘Der Medicus’.

Und natürlich wollte ich die Sprache lernen. Ich begann mit einem Audiokurs und stieg dann ein in einen vom Deutsch-Persischen Verein angebotenen Sprachkurs. Die Vorbereitungen für die Reise wurden recht intensiv. Ich las verschiedene Reiseführer und Reiseberichte, lernte einen Iraner kennen, der mir viel über sein Land erzählte und der mich mit seinem besten Freund bekannt machte, der mein Liebespartner und Reisebegleiter für die ersten 10 Tage der Reise wurde.

Die Vorbereitungen waren nicht ohne Herausforderung. Verschiedene Menschen fanden mein Vorhaben unverständlich, warum in dieses ‘gefährliche’ Land reisen, musste das sein. Der Kontakt zu meinem ehemaligen Nachbarn riss ab. Es war nicht klar, ob man sinnvoll alleine als Frau in diesem Land reisen konnte / sollte. Aber in mir gab es die ganze Zeit einen sehr starken klaren Impuls, dass ich genau diese Reise unternehmen wollte.

Von meiner Reise habe ich regelmäßig Reiseberichte an eine Gruppe von Menschen geschickt, die ich fast alle zwei Wochen in Berlin sehe. Beim Lesen wünsche ich mir zu bedenken, dass ich die Berichte abends meist auf meinem Bett liegend auf meinem Smartphone getippt habe. Es ging mir darum meine persönlichen Erlebnisse zu beschreiben und gleichzeitig auch zu verarbeiten. Manchmal wollte ich auch informieren, Informationen sind jedoch nicht besonders gut recherchiert; d.h. Quellen sind Wikipedia oder mein treuer Begleiter lonely planet Iran.

Die Reise

Reiseroute

Reiseroute

Am 30. September ging es los. F. und ich trafen uns am Flughafen Tegel. Wir flogen mit Zwischenlandung in Istanbul nach Teheran, wo wir wie geplant um ca. 1:30 Uhr landeten. An der Passkontrolle gab es ein kleinen Stau, es gab relativ viele Nicht-Iraner, die zu dieser Zeit einreisen wollten und die Kontrollen waren ausgiebig. Um 3:30 Uhr kamen wir dran und wurden eingelassen in das Land. Gepäck geholt und mit dem Taxi zum Hotel im Norden von Teheran.

Am ersten Tag unternahmen wir nur wenig: Geld tauschen und eine iranische Telefonkarte kaufen. Das Telefonkartenkaufen war interessant, da es scheinbar seit kurzer Zeit nicht mehr möglich ist als Ausländer eine SIM-Karte zu kaufen. Wir wurden von Laden zu Laden geschickt. Und dann in einem netten Laden bot mir der junge Mann hinter dem Tresen an, die Karte auf seinen Namen registrieren zu lassen. Es schien ihm Freude zu bereiten, dies möglich zu machen und entsprechend fühlte ich mich sehr willkommen in diesem Land.. Am nächsten Tag trafen wir eine Freundin von einer Freundin, die vor einigen Jahren einige Monate im Iran verbracht hatte. Eine schöne Begegnung. R. zeigte uns zuerst einen sehr wuseligen Basar, wo wir traditionell iranisch aßen und lud uns anschließend zum Tee zu sich ein. Sie ist Filmemacherin und ich fand ihre Ansichten sehr inspirierend. Am Abend trafen wir unseren gemeinsamen iranischen Freund, der gerade in Teheran weilte. Wir gingen gemeinsam auf eine Party, auf der es viel zu sehen gab, was man auf den Straßen nie sehen würde. Wirklich spannend der Gegensatz zwischen dem Leben auf der Strasse und hinter verschlossenen Türen. Es wurde auch viel musiziert und später getanzt, sehr lebendig. Am nächsten Tag waren wir mit dem gemeinsamen Freund noch zum Essen bei seiner Schwester eingeladen und anschließend halb hoch in den Bergen im Norden von Teheran. Am Wochenende ist dies ein beliebtes Ausflugsziel der Teheraner, man kann hier dem Smog und Lärm der Stadt entfliehen und mit einer Seilbahn zu verschiedenen Stationen in den Bergen fahren, von denen die höchste bei Mt. Tochal ist, der 3957 m hoch ist, wo man im Winter Ski fährt.

Abends gab es noch ein Essen mit einem Freund von D. und dann war es auch schon Zeit zum Nachtzug nach Esfahan quer durch Teheran zu fahren, der Bahnhof ist ganz im Süden der Stadt.

4. Oktober

Das Liegewagenabteil teilten wir mit H., einem jungen Iraner aus Shahrekord (Stadt der Kurden), einer Stadt ca. 100 km entfernt von Esfahan. Wir kamen ins Gespräch bis wir alle sehr müde waren und schliefen. Morgens wurden wir um 6.00 Uhr, der eigentlich geplanten Ankunftszeit geweckt und da der Zug 2,5 Stunden Verspätung hatte, hatten wir noch ausgiebig Gelegenheit uns weiter auszutauschen. H. war in Teheran gewesen, um ein bestimmtes Buch zu kaufen, dass er für sein Studium brauchte. Neben seinem Studium arbeitet er und durch die Verspätung des Zuges kam er viel zu spät zur Arbeit. Er lud uns ein, den nächsten Tag, einem Feiertag, mit ihm uns seiner Familie zu verbringen. Wir tauschten Telefonnummern aus, er wiederholte seine Einladung per SMS nachdem wir ein Taxi zum Stadtzentrum von Esfahan geteilt hatte und uns verabschiedet hatten.

Und wir entschieden uns, das Angebot anzunehmen. Aber erstmal erkundeten wir Esfahan, den berühmten Platz des Imams und die zwei Moscheen, die an dem Platz stehen.

Abbas I ließ diesen Platz zwischen 1590 und 1595 anlegen und es ist einer der größten Plätze der Welt.

Restaurant_Esfahan

Restaurant in Esfahan

In einem traditionellen und inzwischen auch touristischen Restaurant aßen wir Mittag und dann kannte F. von seinem letzten Besuch im Iran vor ca. einem Jahr noch ein nettes Cafe, wo es auch WLAN gab und ich erstmals ein paar Emails las und abschickte. Dann konnten wir in unser Hotel einchecken, uns ausruhen von der doch recht kurzen Nacht im Zug. Abends machten wir noch einen Ausflug zum Armenischen Viertel, wo es recht lebendig zuging, Leute vor kleinen Straßencafes auf den Plätzen sassen und wir sehr leckere gebratene Kartoffeln aßen.

5. / 6. Oktober

Am nächsten Tag ging es nach Sharekord zu H. und seiner Familie. Vormittags nahmen wir den Bus von einem der großen Busbahnhöfe in Esfahan in Richtung Westen. Die Fahrt dauerte fast 1,5 Stunden, etwas länger als erwartet. Wie von H. beschrieben wurde es je näher wir Sharekord kamen immer grüner, denn dort fließt der Fluss noch, der in Esfahan fast das gesamte Jahr über ausgetrocknet ist. H. holte uns vom Busbahnhof ab gemeinsam mit seiner Tochter S. und fuhr uns zu seinen Eltern in einem kleinen Ort außerhalb der Stadt.

Besuch_in_Shahrekord

Besuch in Sharekord

Dort lernten wir erstmal die weitere Familie kennen, Vater, Mutter und die Frauen der Brüder von H. und ihre Kinder. Die Kinder wuselten herum, die Männer übernahmen das Kochen irgendwo in einem anderen Raum. H. konnte mit seinem eher gebrochenen Englisch nicht für alle übersetzen und so hatte ich Gelegenheit mein Persisch mit den Frauen auszuprobieren. Wir hatten eine gute Zeit. Dann gab es Essen (Reis, Hähnchen-Kebab und Yoghurt). Nach dem Essen unternahmen wir erst eine Spaziergang in dem kleinen Ort und dann fuhr uns H. mit dem Auto der Familie nach Saman, einem beliebten Ausflugsziel Nahe der Quelle des Flusses Zayandeh Rud, der durch Esfahan fließt, dort aber den größten Teil des Jahres ausgetrocknet ist. Dort in Saman sprudelte es noch, wir sassen auf einer Picknickdecke am ‘Strand’ und tranken den mitgebrachten Tee. Auch der Vater und die Tochter waren dabei.

Picknick an der Quelle von Zayanderud

Picknick an der Quelle von Zayanderud

Die Iraner verstehen es so gut eine angenehme und entspannte Atmosphäre herzustellen. Wir fühlten uns jedenfalls sehr sehr wohl und fanden es dann selber schade, dass wir schon bald wieder zurück nach Sharekord fahren mussten, um dann ja noch zurück nach Esfahan zu kommen.

Wir wurden eingeladen zum Abendessen zu bleiben, gar zu übernachten und uns fiel es zunehmend schwerer klar zu bleiben in unserem Wunsch zum Hotel zurückzufahren. Auf jeden Fall musste noch ein Freund von H. besucht werden, ein Englischlehrer, der uns mit seiner gesamten Familie und Tee und Kuchen empfing und wir für iranische 5 Minuten (ca. 45 deutsche Minuten) seine verehrten Gäste waren. Die Busse fuhren zu dieser Zeit schon nicht mehr und es schien auch schwierig zu sein ein Taxi zu finden, das den (weiten) Weg nach Esfahan antreten wollte. Zudem fand H. es unvorstellbar, uns in einem Paykan fahren zu lassen, wir sollten mindestens schon der Sicherheit wegen in einem Peugeot fahren. Irgendwann setzte ich mich dann aber durch (hier riss dann doch mein Geduldsfaden …) und wir ‘durften’ in einem dünnblechigen Paykan, dem klassischen iranischen Auto fahren.

Am nächsten Tag hatte ich Geburstag, den wir wirklich gelungen feierten. Wir besichtigten u.a. eine sehr schöne alte Moschee etwas außerhalb des Stadtzentrums, kauften ein paar schöne Dinge ein und aßen abends im Innenhof des berühmten Abbasi Hotels.

Innenhof_Abbasi

Innenhof Abbasihotel

7. Oktober

Heute ging es schon weiter zur nächsten Stadt auf unserer Rundreise:Yazd. Wir hatten am Tage zuvor Bustickets in einem Reisebüro gekauft, ließen uns mit dem Taxi vom Hotel zum Busbahnhof bringen und beobachteten dann noch interessiert das Treiben auf so einem riesigen Busbahnhof bis unser VIP Bus nach Yazd abfuhr. In den sehr modernen und angenehmen VIP Bussen, fährt man erster Klasse, es gibt zu Beginn der Fahrt eine Packung mit Snacks (Süssigkeiten) und man muss sich auf seinem in seinem in Fastliegeposition verstellbaren Sitz anschnallen. Nach 5 Stunden Fahrt in Yazd angekommen ging es mit dem Taxi zum Hotel, in dem wir gerade noch ein Zimmer bekommen hatten. Die meisten Hotels in Yazd waren ausgebucht ob des aktuellen Touristenansturms.

Uff, Yazd hatte ich mir anders vorgestellt, als eine kleine alte Wüstenstadt, aber tatsächlich war natürlich nur das alte inzwischen restaurierte Zentrum, das wir erst später abends fanden, klein und der Rest der Stadt mit 400000 Einwohnern einfach eine große Stadt mit vielen Autos und vielen Menschen. Zudem schienen hier noch mehr Frauen schwarz zu tragen. In Teheran hatten wir noch recht viele farbenfroh gekleidete Frauen gesehen, in Esfahan schon weniger und hier in Yazd trug fast jede einheimische Frau einen schwarzen Tschador.

Über den Dächern von Yazd - die Windtürme

Über den Dächern von Yazd – die Windtürme

8. Oktober

Mir war im Gespräch mit einer im letzten Jahr im Iran gereisten Frau die Zaratustrische Stätte Chakchak ans Herz gelegt worden und auch nachdem, was ich in Reiseführern gelesen hatte, wollte ich dort unbedingt hin. Also überzeugte ich auch F. davon und wir mieteten für den nächsten Tag einen Wagen und Fahrer, der uns dorthin bringen sollte.

Chakchak

Chakchak

ChakChak ist die wichtigste zoroastischen Pilgerstätte im Iran. (aus Wikipedia: Der Zoroastrismus bzw. Zarathustrismus (auch: Mazdaismus oder Parsismus) ist eine wohl zwischen 1800 v. Chr. und 600 v. Chr. vermutlich in Baktrien im östlichen Iranischen Hochland, dem heutigen Afghanistan, entstandene Religion mit heute etwa 120.000–150.000 Anhängern, die in Persien und im zentralasiatischen Raum verbreitet war. Die Anhänger des Zoroastrismus werden Zoroastrier oder Zarathustrier genannt. Größere Gemeinden leben in Indien und im Iran. Die Anhängerschaft im heutigen Indien und Pakistan bezeichnet man auch als Parsen.)

Der Name ChakChak soll das beständige Tropfen aus dem Felsen in dem kleinen Feuertempel ausdrücken. Ein wirklich beeindruckender und sehr friedlicher Platz, wo wir lange sassen und meditierten. Immer wieder kamen fotografierende Touristen in den kleinen, direkt in den Felsen gehauenen Tempel, aber einmal waren alle Anwesenden für eine ganze Weile ganz still. Schön.

9. Oktober

Am nächsten Tag war es schon Zeit für F. abzureisen (mit Inlandsflug nach Teheran und vor dort zurück nach Berlin). Vormittags besichtigten wir noch die etwas außerhalb von Yazd gelegenen Schweigetürme. Dort sollen früher die Zoroastrier ihre Toten oben auf die Türme gelegt haben, damit die Geier das Fleisch fraßen.

Schweigeturm in Yazd

Schweigeturm in Yazd

Ich blieb noch eine Nacht in Yazd. Der quirlige Hotelmanager schlug direkt nach F.s Abfahrt vor, dass ich ja gemeinsam mit den beiden Australierinnen, die im Innenhof sassen zum Essen gehen könnte. Ich fand, dass sie nett aussahen und hatte auch wenig Lust, den Abend alleine zu verbringen und gesellte mich zu ihnen. Es wurde ein sehr netter Abend in einem nahegelegenen Hotelrestaurant, wo wir auch H. (aus Berlin) trafen, den F. und ich schon am Nachmittag vorher in der Touristeninformation gesehen hatten. Wir schmiedeten Pläne von Deutsch-Iranischen bzw. Australisch-Iranischen Freundschaftsclubs, die sich virtuell austauschen würden.

10. Oktober / 11. Oktober

Ich hatte jetzt erstmal genug von Städten und ließ mich am nächsten Morgen von einem Taxi in einen kleinen Ort südlich von Yazd bringen, wo es ein Desert Inn gab, das erst vor wenigen Jahren den Betrieb begonnen hatte. Nach einer etwas verrückten Fahrt dorthin – ich musste an einer Stelle den Taxifahrer davon abhalten als Geisterfahrer auf eine Schnellstraße einzubiegen. Zwar war das Inn nicht direkt in der Wüste, aber doch in einem recht beschaulichen kleinen Ort mit einer der ältesten Moscheen im Iran.

Ich genoss die Stille, bekam ein sehr schönes Zimmer und unterhielt mich mit der Besitzerin, einer jungen Frau aus Yazd, die gemeinsam mit ihrem Mann dieses traditionelle Haus gekauft und als Hotel / Inn ausgebaut hatte. An diesem Tag waren 18 Gäste dort, die größte Anzahl bisher.

Auf meine Frage wie denn die Dorfbewohner auf das Hotel und die Gäste reagierten, erzählte sie interessante Geschichten von Dorfbewohnern, die sich immer mal wieder Einlass verschaffen wollten um die ‘bösen’ Machenschaften der Touristen hinter verschlossenen Türen, die sich ja sicherlich nur mit Drogen und Sex befassen würden, aufzudecken und die immer ruhiger wurden, nachdem immer mal wieder Anwohner eingelassen wurden und neugierig die Touristen bestaunt hatten und gesehen hatten, dass hier alles doch recht friedlich sei.

Die meisten Anwohner hatten das Vorhaben als komplett unsinnig empfunden und waren nun selber erstaunt, dass nach nur 4 Jahren immer mehr Touristen hierher fanden und sogar dafür sorgten, dass es jetzt drei statt nur einem Laden im Dorf gab.

Im Innenhof des Desert Inns steht ein Webstuhl, an dem immer mal wieder Frauen arbeiten.

Teppichmuster

Teppichmuster

Webstuhl

Webstuhl

Als ich in einem Gespräch mit anderen Gästen nur aussprach, dass ich gar kein Buch außer meinem Persischlehrbuch mitgebracht hatte, gab mir ein junger Mann aus Süddeutschland direkt ein Buch, das er gerade ausgelesen hatte: die Geschichte eines Teppichhändlers in den letzten Jahren der Regierung des Schahs und den Jahren nach der Revolution. Ich las, aß, unterhielt mich und ging im Dorf und in der umliegenden Wüste spazieren.

Am zweiten Tag buchte ich für abends eine Wüstentour mit Tee und Abendessen in der Wüste. Wir waren ingesamt 8 Leute, die mit auf die Tour kamen. Mit mir noch ein französisches Päärchen, der deutsche Buchgeber und 4 Chinesen. Ich war ja schon viel in der Wüste, aber ich wollte auch ein bisschen testen, was für eine Art von Tour man wo im Iran unternehmen kann und so ein Abend unter dem Sternenzelt ist immer wieder schön. Nach dem Sonnenuntergang, war ein Programmpunkt Dünenfahren mit einem Jeep, das hatte ich noch nicht gemacht und als ich mal aufgehört hatte, mir darüber Gedanken zu machen, ob das ökologisch sinnvoll wäre, hat es großen Spass gemacht.

Das Abendessen war eher unruhig, da die Chinesen wirklich überhaupt nicht aufhörten Fotos zu machen, total stereotypisch. Ich weiss gar nicht, wann sie mal gegessen haben und ob sie überhaupt in der Lage sind etwas einfach mal wahrzunehmen ohne gleich ein Foto davon zu machen. Und ich weiß auch nicht, ob ich das lustig finden soll, oder auch einen tragischen Aspekt darin sehen kann.

Wüste

Wüste bei Yazd

Es gab auch eine ziemlich klare Trennung zwischen den Euroäern, die sich untereinander unterhielten und auf der anderen Seite der Decke, auf der wir sassen, den Chinesen. Aber insgesamt ein schönes Erlebnis, am Ende konnten wir noch den Aufgang des Mondes über den Wüstenhügeln erleben.

12. Oktober

Am nächsten Morgen fuhr ich gemeinsam mit zwei anderen Inn-Gästen mit dem Taxi zurück nach Yazd, um von dort aus mit dem Bus nach Kerman zu fahren.

Während einem der sehr geselligen Mahlzeiten im Inn hatte mich eine Frau gewarnt, dass die Busse manchmal auch auf längeren Strecken keine Toilettenpausen machen. Daher hatte ich an diesem Morgen fast nichts getrunken und das war auch gut so. Das scheinen auch alle anderen so zu machen, wenn man Bus fährt, trinkt man nicht. Und das scheint der Körper auch ganz ok zu finden.

Ich wollte mir eigentlich noch einen weiteren Tag in dem Inn gönnen, hatte dann aber beschlossen mich den anderen anzuschließen, um die Bustour nicht alleine unternehmen zu müssen. Aber so richtig gesellig war es nicht mit den beiden, obwohl es gut war, noch zwei weitere Europäer im Bus zu wissen.

Nach fünf Stunden ohne Pause waren wir in Kerman. Mir ging schon beim Hereinfahren in die Stadt das Herz auf, umringt von Bergen in wunderschönem Licht erschien mir die Stadt hell und klar. Mit dem Taxi ging es zu meiner Unterkunft, für die beiden anderen hatte es in meiner Unterkunft kein Zimmer mehr gegeben und so fuhren sie zu einem anderen Hotel.

Hinterhofblick Kerman

Hinterhofblick Kerman

Es wurde schon dunkel und nachdem ich in meiner Privatunterkunft angekommen war und Tee getrunken hatte, ging ich nur noch für einen Spaziergang aus dem Haus. Alle auf der Straße schienen sehr geschäftig unterwegs zu sein, um sich auf den Feiertag vorzubereiten, letzte Einkäufe zu tätigen, etc.

13. Oktober

Heute war ein toller Tag. Es ist eine sehr wichtiger Feiertag für die Schiiten, da an diesem Tag Mohammed entschied, dass Ali sein Nachfolger werden sollte (später wurde dann Ali ermordet und die Moslems teilten sich in Schiiten und Sunniten (sehr sehr grobe Beschreibung …)).

Die Menschen sind entweder mit der Familie zuhause oder machen gemeinsam mit der Familie einen Ausflug. Ich machte einen Ausflug.

Erstmal zu einem Mausoleum von einem Sufi in Kerman und dann zu einem anderen Mausoleum, ca. 35 km entfernt von Kerman, in Mahan. Ich wollte mit dem Bus dorthin fahren.

Mausoleum in Kerman

Mausoleum in Kerman

An einem großen Platz, wo ich mich nochmal mit Hilfe meines Stadtplans orientierte, wurde ich von einem Touristenführer angesprochen, er fragte mich, ob ich einen Führer für den Tag bräuchte. Als ich verneinte, fragte er, ob er mir jetzt direkt mit etwas helfen könne. Ich fragte ihn nach dem genauen Abfahrort für die Busse nach Mahan und er sagte mir, dass ich am besten ein Sammeltaxi von diesem Platz dorthin nehmen solle.

Obststand in Kerman

Obststand in Kerman

Aber ich wollte lieber zu Fuss gehen, ich fand der Weg sah nicht so weit aus auf dem Stadtplan. Selber Schuld. Manche Wege sollte man wohl nicht alleine zu Fuss gehen. Schon beim Obstkaufen war mir aufgefallen, dass viele der jungen Obstverkäufer rot unterlaufene Augen hatten und ziemlich frech waren. Ich nehme mal an, dass hier mehr Drogen konsumiert werden als in zentraler gelegenen Städten. Östlich von Kerman, in Richtung der Grenze zu Pakistan gelten Reisewarnungen, da dort Schmuggler unterwegs sind und manchmal Reisende gekidnappt werden. Auch der Mann, der auf einmal neben mir war auf dem Weg zur Bushaltestelle hatte so rot unterlaufene Augen. Zuerst wusste ich gar nicht, was er wollte. Dann zeigte er mir seine Brieftasche und es war klar. Ich wechselte dann zweimal die Strassenseite und er ließ mich in Ruhe. Ich werde in Zukunft häufiger mal ein Sammeltaxi nehmen. Solche Sammeltaxis fahren häufig genutzte Strecken, warten so lange bis das Taxi voll ist und fahren dann los und jeder bezahlt nur einen kleinen Betrag, je nach Entfernung ca. umgerechnet 50 Cent oder so.

Ich erreichte ohne weitere Zwischenfälle die Bushaltestelle. Eine Menge von Frauen in Tschadors warteten schon dort und auch einige Familien. Viele wollten wie ich an diesem Tag nach Mahan fahren. In iranischen Bussen sitzen die Männer vorne und die Frauen hinten. Ich war die einzige Ausländerin in dem Bus. Einige Frauen, die in meiner Nähe sassen, beäugten mich misstrauisch, die jüngeren neugierig. Die Frau neben mir, sprach mich an und ich konnte mein Persisch ein bisschen nutzen. Nach ca. 40 Minuten Fahrt hielt der Bus direkt vor dem Mausoleum. So viele Menschen waren dort. Es gab mehrere Räume und Hallen, im mittleren Raum, wo auch der Sarg stand, saßen einige Besucher auf dem Boden (Teppich), andere beteten oder unterhielten sich. Ich setzte mich auch in einer der Ecken auf den Boden und beobachtete das Treiben. Andere Besucher waren neugierig und begannen Unterhaltungen mit mir. Denn als Ausländerin und dann noch alleine ohne Reisegruppe fällt man doch sehr schnell auf. Ich lernte einen Sufi kennen, der ein Schüler des Sufis war, der hier begraben lag. Und dann setzte sich eine junge Frau neben mich: M., sie konnte gut Englisch sprechen (was eigentlich immer die Voraussetzung war, damit überhaupt ein guter Kontakt entstehen konnte), zuerst übersetzte sie noch für andere Menschen, die auch neugierig waren, woher ich kam und was ich dort machte. Später lud sie mich ein, mit ihr, ihrer Mutter und einer Freundin der Mutter den Nachmittag zu verbringen. Ich willigte ein und wir hatten einen wirklich schönen Tag. Erstmal war es Zeit für Mittagessen, danach fuhren wir zu einem sehr schönen Garten. Auch ihre Mutter und die Freundin konnten gut Englisch sprechen. Der Onkel von Moschgan lebt in Flensburg und Mutter und Freundin waren gerade diesen Sommer dort zu Besuch gewesen. Abends konnte ich im Auto mit den dreien zurück nach Kerman fahren und sie brachten mich zurück zu meiner Unterkunft.

Shrine Shah Nematollah Vali (Quelle: Wikipedia)

Shrine Shah Nematollah Vali (Quelle: Wikipedia)

Auf dem Weg zurück gab es immer mal wieder Staus, denn aus Anlass des Feiertags wurden auf der Straße ein süßes Getränk und später sogar Suppe verteilt.

In meiner Unterkunft war inzwischen eine kleine deutsche Reisegruppe angekommen, von der mir der Gastgeber schon erzählt hatte. Sie sollten am nächsten Tag für eine Nacht in die Wüste fahren, wo ich auch so gerne hinwollte und der Gastgeber hatte vorgeschlagen, dass ich sie frage, ob ich mitfahren könnte. Sie sagten zu, zwar nicht begeistert, aber eben doch und so werde ich die Gruppe morgen zum Mittag in einem Teehaus treffen und dann mit ihnen in die Wüste fahren.

15. Oktober

Das war intensiv.

Gestern Mittag traf ich also die kleine deutsche Reisegruppe in einem berühmten Teehaus mitten im Basar. Vorher hatte ich noch Zeit, ein sehr interessantes Musikinstrumentenmuseum zu besichtigen und ich habe zumindest von außen eine Lehmkonstruktion bestaunt, mit der früher Eis aus der Winterzeit bis in die warmen Monate hinein kühl gehalten werden konnte.

Dann, nach dem Mittagessen gingen die anderen drei deutschen, der Fahrer und eine Touristenführerin zum Auto, um in die Wüste zu fahren. Erstmal musste getankt werden und das dauerte fast eine Stunde, da an mehreren Tankstellen das Benzin aus war. An der scheinbar einziegen Tankstelle mit Benzin in der Nähe gab es eine sehr sehr lange Schlange von Lastern. Als ich mich noch fragte, was jetzt wohl passieren würde, fuhr unser Fahrer einfach von vorne in die Tankstelle und bekam nach einigem Hin- und Her tatsächlich Benzin. Dann suchten wir die richtige Straße. Es wurde immer später und die anderen wurden nervös, da wir es vielleicht nicht rechtzeitig zum Sonnenuntergang zu dem angestrebten Aussichtspunkt schaffen würden. Ich versuchte ruhig zu bleiben und einfach die Fahrt zu geniessen.

Aber dann wurde mir bewusst, dass der ältere Herr aus der Reisegruppe tatsächlich beschlossen hatte, nicht mehr mit mir zu reden. Ich hatte an einer der leeren Tankstellen einer Bettlerin, die vor dem Auto stand, kein Geld gegeben. Er schien der Meinung zu sein, dass so ein Verhalten mit Ignorieren bestraft werden müsse. Eine interessante Art und Weise seine Meinung zu vertreten.

Aber ziemlich unangenehm für mich. Ich glaube ja nicht, dass das der eigentliche Grund für seine Ablehnung mir gegenüber war, aber er hat es so dargestellt und irgendwie scheine ich ihn ja getriggert zu haben. Jedenfalls erstarb jegliche schon vorher sehr schwergängige Unterhaltung zwischen mir und den anderen Deutschen.

Kaluts

Kaluts

Wir erreichten genau zu Sonnenuntergang die Kaluts, ein weites Gebiet in der Wüste nord-östlich von Kerman. Sehr sehr schön. Ich kletterte auf einen der Felsen und traf dort ganz oben drei Leute aus Polen mit ihrem Guide. Wir sprachen, genossen die Aussicht und die wechselnden Farben der Felsen in der untergehenden Sonne und ich fühlte mich so wohl mit ihnen, dass ich fast fragte, ob ich mit ihnen weiterfahren könnte. Aber soweit wollte ich nicht gehen, denn das hätte sicher ein Organisationschaos angerichtet, denn der Fahrer und Touristenguide der anderen Gruppe waren ja für diese Nacht verantwortlich für mich.

Also zurück zum Auto. Wir fuhren zu der Unterkunft für diese Nacht, wo wir von zwei sehr lieben Menschen bekocht wurden. Es gab reichlich Tee. Ich unterhielt mich mit dem Fahrer und den Gastgebern, teilweise auf Persisch. Der Gastgeber betonte immer wieder, dass wir hier an einem der heißesten Ort in der Welt seien, im Sommer sind hier bis zu 60 Grad. Und wir waren hier fast auf Meeresspiegelhöhe, also von Kerman fast 2000 m bergab gefahren durch beeindruckende Berge. Ein großer Teil des Irans liegt auf einer Ebene auf 1000 bis 2000 m Höhe und nur die Wüsten sind teilweise niedriger gelegen. Ziemlich bald wurde die Klimaanlage abgestellt, Decken und Kissen verteilt und alle schliefen auf dem Boden in einem Raum.

Auf dem Weg zurück nach Kerman

Auf dem Weg zurück nach Kerman

Am nächsten Morgen versuchte der ältere Herr es so zu arrangieren, dass ich eine andere Fahrgelegenheit aus der Wüste zurück finden sollte. Dann schlug er vor, dass ich an der ersten Straßenkreuzung näher zu Kerman hin, aussteigen sollte und per Anhalter weiterfahren sollte. Beides ließen der Fahrer und die Touristenführerin natürlich und glücklicherweise nicht zu. Es gab noch Telefonate mit unserem Gastgeber in Kerman, der uns ja zusammengebracht hatte und so wurde ich wie vereinbart in Mahan, wo ich ja schon zwei Tage vorher gewesen war, abgesetzt.

Soviel Ablehung zwischen Deutschen in einem Land, wo alle so gastfreundschaftlich sind. Etwas verrückt. Und obwohl ich die ganze Zeit versuchte die Ablehnung nicht zu sehr zu spüren, war ich am Ende doch sehr angeschlagen und traurig. Ich war sehr froh aus dem Auto auszusteigen und so froh wieder bei dem Mausoleum zu sein, das mir so gut gefallen hatte bei meinem ersten Besuch.

Ich setzte mich wieder in den mittleren Raum, diesmal war fast niemand anderes dort und ich fing an zu weinen wohl die einzige Reaktion, zu der ich in diesem Augenblick fähig war. In meiner Blickrichtung hing ein Bild von dem hier begrabenen Sufi, von dem mir vorgestern jemand erzählt hatte, dass dem Maler beim malen des Bildes der Pinsel wie von Geisterhand geführt worden wäre. Auf diesem Bild saß der Sufi in einer ganz speziellen Haltung, das eine Bein untergeschlagen, das andere aufgestellt und die Hände verschränkt über dem einen Knie.

mahan_mausoleum_klein

Im Mausoleum Shah Nematollah Vali

Ich setzte mich genauso hin und weinte weiter vor mich hin, schon etwas beruhigter. Als der Hausmeister des Mausoleums mich so dort sitzen sah, gab er mir Zeichen, ihm zu folgen und brachte mich zu einem Raum der zwei Tage vorher die ganze Zeit geschlossen gewesen war. In diesem kleinen Raum soll Shah Nematollah Vali 40 Tage lang meditiert und gefastet haben.

Er ließ mich ein in den Raum, schloss hinter mir die Tür und löschte das Licht. Er muss gedacht haben, ich wäre eine weit angereiste Verehrerin des Sufis. Wow, so ein intensives Gefühl, jedenfalls sehr heilsam in meinem aktuellen Zustand. Ich saß einfach weiter in dieser speziellen Haltung gegen die Wand gelehnt, versuchte zu spüren, wo wohl der Sufi gesessen hatte und hatte interessante Visionen. Der Hausmeister ließ mich dort fast eine ganze Stunde sitzen. Einmal brachte er noch andere Touristen, die den Raum fotografieren wollten und dann ließ er niemanden mehr rein. Bis doch jemand kam, der wohl genügend Trinkgeld angeboten hatte. Das bekam der Hausmeister auch von mir. Und ich machte mich gestärkt von der Meditation auf zur Bushaltestelle und fuhr zurück nach Kerman.

Im Bus unterhielt ich mich mehr schlecht als recht mit einer jungen Mahanerin, die auf dem Weg zur Uni in Kerman war. Sie konnte ungefährt soviel Englisch wie ich Persisch. Zuerst schien es gut zu gehen, dann blieben wir stecken mit unseren beschränkten Sprachkenntnissen. Aber sie gab mir noch von ihren Snacks (Nüsse und Rosinen) und bezahlte das Busticket für mich. Denn irgendwie gibt es von den Iranern immer den Impuls dem ausländischen Gast etwas zu schenken. Auf der Strasse wurde ich auch häufig mit ‘Welcome in Iran’ und immer wieder der Frage ‘Where are you from’ gegrüsst oder angesprochen.

Danach zurück zur Unterkunft, ich lag einige Stunden auf meinem Bett, verstehen wollend, was das nun alles zu bedeuten hatte. Jedenfalls gehe ich heute nicht mehr raus und versuche die Extreme zu verdauen.

16. Oktober

Heute ist mein letzter Tag in Kerman. Heute Nacht fahre ich mit dem Bus nach Shiraz. Das soll ca. 9 Stunden dauern.
Ich war nach den Erfahrungen der letzten 2 Tage noch sehr müde. Habe lange gefrühstückt mit dem Gastgeber und einer anderen Deutschen. Das tat gut. Mein Gastgeber erzählte noch, dass der Boden besonders bei den Kaluts sehr eisenhaltig ist. Das soll ganz gesund für die Psyche sein. Auch rund um Mekka ist es so eisenhaltig. Daher die Anziehungskraft.
Heute morgen war ich im Museum of the Holy Defence. Dort wird an den 8-jährigen Iran-Irak Krieg erinnert. Es waren ganz viele Frauen in ihren schwarzen Tschadors dort und manche dankten mir, dass ich dort war.
Zur Kleidung: nur in Teheran sah man bunt und eher modisch gekleidete Frauen. In den anderen Städten tragen die meisten Frauen schwarz oder braun und viele den Taschador, also Umhang, der nur Füsse, Hände und Gesicht zeigt. Touristen ist es erlaubt, ein langes Blusenhemd, weite Hosen und Kopftuch zu tragen. Aber so falle ich natürlich sofort auf und im Grunde bin ich dann so gekleidet wie ein kleines Maedchen es hier ist. Manchmal ziehe ich trotz Hitze meine schwarze lange Strickjacke an. Heute waren 31 Grad. Das wird dann warm.
Mittag habe ich in einem von meinem ‘Einsamen Planeten’ angepriesenen Hotelrestaurant gegessen. Das Essen war gut aber ich war alleine in einem riesigen Speisesaal. Und danach war ich soooo müde. Ich hätte gerne einen Tee im Teehaus getrunken. Aber alleine als Frau hatte ich keinen Zutritt. Man kann das schon merken, wenn der Mensch am Eingang den Blick abwendet, aber nichts sagt. Unten wurde mir dann kein Tisch zugewiesen. Habe mich dann auf die Stufen vor eine Moschee gesetzt und frisch gekaufte Datteln gegessen.

Eingang zur Jameh-Moschee in Kerman

Eingang zur Jameh-Moschee in Kerman

Und dann war ich noch im Sanati Museum of Contemporary Art. Die Werke von Sanati haben mich echt beeindruckt. Er hat gemalt, mit Gips gearbeitet, auch mit Stein und Portraits mit Steinen gelegt. Ausserdem waren dort Muster von Teppichen zu sehen. Die Leute, die die Muster für zu knüpfenden Teppiche erstellen, scheinen mir die eigentlichen Künstler zu sein bei der Teppichherstellung. Und wahrscheinlich hat jede Stufe ihre künstlerische Leistung. Da möchte ich noch mehr drüber lernen über die Teppichherstellung. Auch das Buch, das ich gerade lese handelt zum Teil davon. Dort werden Vögel gefangen, um die Muster des Federkleides für neue Teppiche zu kopieren. Spannend.
Und noch etwas Informatives: Es gibt in diesem Jahr 20 x mehr Touristen im Iran als im letzten Jahr. An vielen Orten entstehen neue Hotels. Ich habe heute eine Weile herumtelefoniert, um Hotels für meine nächsten Stationen zu buchen, vieles ist ausgebucht. Ich habe gehört, dass Iraner über die Nachrichten im Fernsehen gebeten werden zu Hause zu bleiben, da es keine Zimmer mehr gibt. Auch hier in Kerman, das nicht immer auf der Reiseroute liegt, sah ich heute Nachmittag mehrere Reisegruppen.

Exkurs: Zuhausegefühl: Es gibt so ein Zuhausegefühl in der Begegnung mit manchen Iranern. Sie scheinen sich ganz natürlich mit anderen zu verbinden, man merkt sofort ob es eine Agenda gibt oder nicht. Ohne Agenda ist es natürlich schöner. F. und ich hatten das mit H. erlebt, den wir im Nachtzug von Teheran nach Isfahan trafen und der uns zu seiner Familie eingeladen hatte. Da fühlte ich mich am Ende des Tages so wohl, dass ich noch ganz lange hätte bleiben können. Es ist sehr einlullend. Es scheint mir hier so zu sein, dass viel mehr respektiert und toleriert wird. Wenn man etwas ‘falsch’ macht als Gast wird sofort darüber hinweggesehen. man wird so genommen wie man ist, ohne Bedingungen. Mit M. und ihrer Mutter hatte ich auch dieses Zuhausegefühl. Echtes Einstimmen und Gesehenwerden wie man ist nicht wie man sein sollte. Mein Herz wird dann ganz weich und dann noch die äusserliche Wärme und das warme Sonnenlicht, kein Wunder, dass ich gestern so geschockt war von der Kälte, die mir von meinen Landsleuten entgegen schlug. Voll die Stereotype aber ja die Europäer scheinen im allgemeinen anders an Beziehungen heran zu gehen. Da geht es erst ums Geschäft, die Infos, die Materie.
Es ist dieses im Augenblick da sein, was die meisten Menschen hier können und im Westen so leicht verlernen. Und natürlich das ganz im Körper sein. Alle sind hier voll drin. Familien mit Babys fahren im wildesten Strassenverkehr zu viert auf einem Mofa. Und überhaupt der Verkehr. Man ärgert sich hier nicht über eine genommene Vorfahrt. Vorfahrt gibt es nicht, alles fliesst, wer die stärkste Energieblase bilden kann, fährt zuerst und jeder erkennt das sofort. Manchmal hilft ein Hupen den Weg frei zu halten. Wenn man hier im Verkehr noch lange nachdenken würde was eben war, wäre man verloren. Also geht es einfach weiter ohne langes Analysieren.

17. Oktober

Jetzt schreibt es schon in meinem Kopf. Das Schreiben macht süchtig oder es ist so wichtig für mich meine Erfahrungen aufzuschreiben. Als ob sie nicht mehr existieren sonst.
Mein Bus gestern Abend fuhr um ca. 22:30 Uhr in Kerman los. Ich fuhr wieder in einem VIP Bus. Der Extraservice kostet umgerechnet 6 € statt 4 € für die Strecke. Dafür hat man ziemlich beqüme Stühle und mehr Platz, ausserdem bekommt man Süssigkeiten.
Der Bus hielt immer mal wieder aber hauptsächlich an Polizeicheckpunkten und dann zum Sonnenaufgang an einer Moschee. Das ist gut zu wissen, zu Gebetszeiten scheint es also die Möglichkeiten für Biopausen zu geben. Und vielleicht auch noch anderswo, ich habe tatsächlich ein paar Stunden fest geschlafen und wild geträumt. Der Sonnenaufgang über der Wüstenlandschaft war schön. Dann kam schon Schiraz. Mit dem Taxi zum Hotel wo ich bei Tee im Innenhof warten konnte und um 10.00 konnte ich schon in mein Zimmer einchecken. Sehr nett hier und ich sooooo müde. Ob ich wohl wieder wach werde??? Heute Vormittag erkundete ich die Gegend. Hatte ein paar kurze Begegnungen, dann bin ich wach in der Begegnung. In einer alten sehr sehr schönen Koranschule bot mir der Imam eine Dattel von einer der Dattelpalmen im Innenhof an. Er freute sich über ein paar Worte Farsi. Diese Schulen finde ich immer so schön, stelle mir vor dort zu wohnen und zu lernen. im grünen garten und wunderschön verzierten Räumen.

Verzierungen

Verzierungen

verzierungenII

Verzierungen

Die meisten Architekten benutzten Prinzipien der heiligen Geometrie. Das hat doch eine Wirkung auf die Ruhe des Geistes und Lernbereitschaft glaube ich. In der Moschee traf ich eine kleine deutsche Familie und auf der Strasse noch eine Iranerin, die lange im Ausland gelebt hat und sich nun in Shiraz niederlassen möchte. Sie war traurig über den von ihr wahrgenommenen Verfall der Stadt.
Und jetzt bin ich zurück im Hotel habe im Innenhof ‘Kalam Polo’ gegessen eins der vielen Reisgerichte und lasse mir jetzt noch Tee servieren. Wenn ich mich gestärkt fühle gehe ich nachher zum Shrine von Hafez, dem berühmten Dichter.
Da freü ich mich und hoffe es gibt einen Gedichtband dort zu kaufen Englisch- Persisch.

Etwas später:
Ich habe den toten Hafez besucht. Sehr faszinierend. Ganz schöne Stätte, ganz schöne Energie. Und meinen zweisprachigen Gedichtband habe ich auch bekommen. So viele Besucher. Viele Ausländer und auch viele Iraner. Die waren allerdings nicht schwarz gekleidet, sondern bunt und modern. Viele Liebespaare. Habe eine Stunde dort verbracht mit meinem neuen Buch auf dem Schoss und hatte wirklich das Gefühl, dass nicht nur der Ort, sondern auch das Buch eine heilende Energie ausstrahlt.

hafez_mausoleum_neu

Hafez Mausoleum

Auf dem Rückweg habe ich mich bis zu einem Platz nicht so weit weg vom Hotel bringen lassen, um noch Obst zu kaufen. Aber so ganz klar bin ich noch nicht mit der Orientierung. Und alleine zu Fuss im Dunkeln ist in den grossen Städten wohl keine gute Idee. Das fühlt sich nicht gut an. Jetzt lese ich mich mal ein zu Persepolis, das ich morgen in einer organisierten Tour besichtigen werde.

18. Oktober
Heute um 7:30 Uhr ging es los in einer organisierten Tour nach Persepolis. Außer mir waren noch zwei Französinnen aus meinem Hotel dabei, ein österreichisches Paar aus einem anderen Hotel und noch ein Iraner. Unser Guide Amin hatte die Nacht vorher gefeiert, wie er aussah hatte er keine Zeit mehr gehabt sich umzuziehen oder zu duschen und er war trotzdem sehr gut drauf, sehr professionell auf eine lockere Art.
Persepolis wurde ca. 522 BC von Darius dem Grossen angefangen zu bauen. Folgende Herrscher bauten noch an. Das Herrschaftsgebiet reichte damals von Ägypten und der Türkei bis nach Indien hinein. Und in Persepolis kamen alle zum Neujahrsfest zusammen. Es war wohl mehr ein ritueller Platz, kein ständiger Wohnsitz. Ein riesiger Platz auf dem noch einzelne Säulen stehen und ein Teil gut erhalten ist, da er erst in den 1930ern unter Sandschichten entdeckt wurde. Darius soll ein sehr humanitärer Herrscher gewesen sein. Es gab keine Sklaven. Und zu Neujahr kamen aus allen Ecken des Landes Vertreter mit den lokalen Kostbarkeiten an diesen Platz. In Steinreliefs sind alle diese Menschen dargestellt, sie halten sich auf besondere Art und Weise bei den Händen. Es schien mir ein Ort gewesen zu sein, der zum einen die grosse Macht und Pracht zeigen sollte und zum anderen wirklich dazu diente auch symbolisch Frieden zwischen den Bevölkerungsgruppen in diesem riesigen Reich zu halten.

Persepolis

Persepolis

PersepolisII

Persepolis

persepolisIII

Persepolis

Dieses Land hat über Jahrtausende besondere Menschen hervorgebracht. Ich kann es nicht lassen was ich sehe im Geiste mit Ägypten zu vergleichen. Und hier scheint mir alles viel feiner zu sein und praktischer. Und eleganter. Und gleichzeitig fühlt es sich so an, dass es für die Menschen nicht leicht ist diese ehrwürdige respektvolle, genaue Haltung zu waren. Und dieser aktuelle Touristeneinfall, der wahrscheinlich noch weiter wachsen wird in den nächsten Jahren stört da eher als das er hilft. Hmmm. Und es ist gleichzeitig wichtig, dass es mehr Austausch gibt.
Nach einer langen Mittagspause, in der es draussen stürmte und sogar regnete, spazierte ich durch den Basar. Zum ersten Mal sah ich mir einige Teppichgeschäfte genauer an. Eine Spezialität scheinen hier Bilderteppiche zu sein. Die sehen wie Ölgemälde aus mit Rahmen und manche wie Fotos. Toll was man mit Knoten alles machen kann.
Eben habe ich meditiert und wieder eine Weile in dieser besonderen Sufihaltung gesessen. Das hat eine sehr starke Wirkung. Ich werde weiter damit experimentieren und wahrscheinlich den Sufi anrufen, den ich in dem Mausoleum getroffen habe, wenn ich in Teheran bin.
Denn auf Teheran freue ich mich schon wieder, so richtig große Städte faszinieren und beleben mich.

19. Oktober

Heute hatte ich einen sehr schönen ruhigen Tag. Erst kümmerte ich mich um ein paar organisatorische Dinge, tauschte Geld ein und kaufte das Busticket für die Fahrt nach Esfahan morgen.

Dann spazierte ich bergan zu einem alten Tor, dem Korantor. Vor vielen Jahren gab es in einem Raum über dem Tor einen handgeschriebenen Koran, Leute die hier ihre Reise starteten waren so gesegnet.

Quran_Tor

Quran Tor Shiraz

Und dann ging ich noch einmal zum Hafez Mausoleum in diesem wunderschönen Park. Aus Lautsprechern werden vertonte Hafezgedichte gespielt. Ich werde an diesem Ort ganz ruhig und die anderen Leute scheinbar auch. Es gibt dort ein Teehaus, in dem ich Suppe essen konnte und Tee trinken. Zum Tee gab es automatisch Kuchen dazu. Ich hatte mich etwas über den Preis gewundert, doch dann fand ich es gut. Ich genoss den Kuchen und eine Kanne Tee und las dabei in meinem neuen Hafezbuch. So in Ruhe macht es mir Freude hier Zeit zu verbringen. Und es ergaben sich einige Begegnungen, erst mit einer Kurdin, mit der ich Farsi sprach. Mit manchen Menschen geht es.
Später baten mich verschiedene Iranerinnen um gemeinsame Fotos und ich saß lange mit Blick auf das Grab und beobachtete einfach nur das Treiben: viele Iraner aus anderen Städten kommen hierher um ihren großen Dichter zu verehren, eine Kindergartengruppe sang Hafezverse und die entzückten Touristengruppen fotografierten.
Mir gefällt es sehr, einfach nur ruhig zu sitzen. Das fühlt sich neu und gut an. Ich übe auch beim Gehen durch die Strassen ganz ruhig mit mir zu sein. Das ist toll. Dann ist es ganz egal wie und ob die anderen mich anstarren. Beim durch die Strassengehen kam mir immer wieder der Satz: dies ist eine richtige Reise. Als ob ich hier im Iran erst das Reisen entdecke. Was das genau heisst weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall genieße ich es sehr. Und auf verschiedenen Ebenen passiert etwas. Die Reiseroute für eine Iranreise im nächsten Jahr mit Freunden kristallisiert sich heraus. Da soll auch das Erleben der Tiefe und Mystik des Iran im Vordergrund stehen und natürlich darf eine Wüstenerfahrung nicht fehlen. Und wir müssen nicht jede Moschee oder altes Bad besichtigen. Dieses Sehenswürdigkeitenabhaken scheint mir anstrengend. Wie gut, dass ich Zeit für beides habe. Ich bin komplett entschleunigt.

22. Oktober

Inzwischen bin ich in Kashan ca. 200 km südlich von Teheran angekommen. Am Montag hatte ich einen Reisetag, 7,5 Stunden im Bus von Shiraz nach Esfahan. Und gestern nochmal 3 Stunden im Bus hierher. Im Bus von Shiraz gab es noch andere europäische Reisense, da gab es ein bisschen Unterhaltung und ich habe mein Buch zuende gelesen. Gestern auf der Fahrt stürmte und regnete es und abends wurde es ziemlich kalt. Ich bin nun doch froh, dass ich den Mantel dabei habe, von dem ich zuerst dachte, dass ich ihn die ganze Zeit tragen müsse und im warmen Süden dann manchmal dachte, ich könnte ihn auch verschenken.
Hier wohne ich in einem Luxushotel, das hatte mir die Frau, die ich in Kerman getroffen hatte, empfohlen. Der etwas höhere Übernachtungspreis lohnt sich sehr. Ich wohne wie die reichen Teppichhändler im 19. Jahrhundert. Welch wunderschöne Häuser die sich damals gebaut haben. Und dies hier hat jemand liebevollst renovieren lassen. Es hat erst vor 3 Wochen aufgemacht. Bin ganz verzückt. Alles ist farblich aufeinander abgestimmt, in den Höfen plätschert das Wasser.

Innenhof Hotel Kashan

Innenhof Hotel Kashan

frühstücksraum_kashan

Frühstücksraum Hotel Kashan

Gestern beim Gang über den Basar traf ich L. aus Italien. Wir schlenderten eine Weile gemeinsam über den Basar und heute trafen wir uns auf unserer Besichtigungstour ‘zufällig’ im alten Hammam wieder. Ein angenehmer Begleiter, wir aßen auch gemeinsam Mittag und vorhin waren wir nochmal auf dem Basar. Auf dem Weg dorthin trafen wir T. aus Berlin, den L. schon kannte und wir drei wurden dann von einer Gruppe junger Iraner auf einen Teppich in einer alten Karavanserei mitten im Basar zum Gespräch eingeladen.

im Basar in Kashan

im Basar in Kashan

Das war so interessant und schön. Eine junge Studentin nahm mich beim Fotografieren in den Arm und später sassen wir ganz nah beieinander. Ja, die Verbindungen geschehen hier auf einer anderen Ebene. Es scheint auch so leicht zu sein, andere Reisende zu treffen, L. war wirklich ein Glücksfall und die Verbindung mit der Studentin sehr wohltuend.

Moschee in Kashan

Moschee in Kashan

In Shiraz fühlte ich mich manchmal einsam, insbesondere beim Essen wünsche ich mir doch andere Menschen dabei. Und auch der Kontakt zu Einheimischen scheint leichter zu sein, wenn man nicht alleine ist. Das Bild einer alleine reisenden Frau birgt für viele scheinbar soviel Sonderbarkeit, dass dann aus den verschiedensten Gründen kein Kontakt entstehen kann.
Gestern Abend beim Abendessen sprach mich ein Guide an und schlug mir eine schöne Tour in den Norden von Kashan zu einer unterirdischen Stadt, einem Salzsee, einem Shrine und Übernachtung in der Wüste vor. Perfekt, heute meldeten sich noch andere Leute an und so werden wir morgen Mittag losfahren. Und mir ist die Entscheidung abgenommen, ob ich mir noch eine Nacht im 19. Jahrhundert gönnen soll. Heute Abend habe ich nur Obst gegessen, damit ich morgen das wunderbare Frühstücksbufett noch mehr genießen kann. Das Zimmer, in dem ich hier wohne, würde ich am liebsten einszueins mitnehmen und so auch in Berlin wohnen. Auf jeden Fall möchte ich so einen Perserteppich. Ich wusste ja schon immer, dass ich auch Luxus mag, und in letzter Zeit hat es mich nicht so sehr interessiert, vielleicht auch, da Luxus oft geschmacklos sein kann. So fühlte ich mich zum einfacheren Leben hingezogen. Das mag ich auch, nur mit einer Decke am Feuer. Also immer wieder die Extreme. Und davon gibt es hier im Iran genug.

24. Oktober

Nun bin ich in Teheran. Warte gerade auf ein Taxi, das mich zu einem Bekannten zum Abendessen bringen soll.
Aber erstmal muss ich von gestern erzählen. Wie vereinbart war ich nach dem Mittagessen mit meinem Gepäck beim Treffpunkt für die Tour. Und es ging gleich los. Die drei Italiener, die mitkommen sollten waren drei Deutsche. Und dann waren da noch ein chinesisches Paar und 6 Iraner. Zuerst schauten wir uns diese unterirdische Stadt an. Als die Mongolen hier einfielen, hat man sich dort versteckt. Und es gab riesige unterirdische Wasserbehälter, die Wasser für ein Jahr halten konnten.
Dann ging es zum Blauen Shrine.

Blauer Shrine (Foto von F.L. )

Blauer Shrine (Foto von F.L. )

Und dann in die Wüste. Wir hielten zuerst an einem Stück Sandwüste mit riesigen Dünen, wo wir eine Weile bleiben konnten. Ich legte mich mit dem Rücken auf den Sand, so schön und wohltuend.

Anja in der Wüste

Anja in der Wüste (Foto von F.L.)

Dann ging es zum Sonnenuntergang an einen riesigen Salzsee, der aber nur im Winter ein bisschen mit Wasser bedeckt ist.

sonnenuntergang_salzsee

Sonnenuntergang Salzsee

Das fand ich sehr beeindruckend. In alle Richtungen salziger Boden, in der Ferne die Berge und die Wolken ganz schick in den wechselnden Farben des Sonnenuntergangs.
Danach wurden wir zu einer Kavanserei gebracht, wo wir übernachten würden. Erstmal gab es Tee. Die Kavanserei war total überfüllt, denn am Donnerstag ist ja hier Wochenende und auch viele Iraner waren hier um das Wochenende mit Freunden zu genießen. Voll interessant die Campingaktivitäten der Iraner zu beobachten, denn die meisten fanden so wie wir keinen Platz mehr in der Kavanserei, sondern wollten draussen schlafen. Aber erstmal gab es etwas zu essen. Das Essen hier ist ziemlich fleischlastig. Entsprechend gab es für jeden einen Spieß Chicken Kebab in einen großen Lappen Brot eingewickelt und eine gegrillte Tomate. Und dann war eine Sternenwüstenwanderung geplant und die war wirklich schön. Wir wanderten ziemlich weit in die Wüste rein weg von allen Geräuschen. Und alle wurden still. Fast alle legten sich mit dem Rücken auf den Boden und genossen die Stille und den Blick auf die Milchstrasse. Dann wurde gesungen. Iraner und Deutsche gaben abwechselnd ihre Lieder zum besten. Ich sass da alleine mit 10 Männern, und hätte nach bestimmten Vorschriften eigentlich nicht singen dürfen, habe ich aber. Zurück im Camp wurde mir ein Platz mit den drei Deutschen zugewiesen, das mit Teppichen ausgelegte Eisengerüst, wo wir auch gegessen hatten. Ich konnte zwei Wolldecken für mich aushandeln, die Männer bekamen nur eine. Diese drei Deutschen waren sehr nett anders als bei meiner anderen Wüstenerfahrung. Ich schlief in drei Schichten Kleidung und mit Mütze und die Decken reichten mal gerade. Gegen 4 Uhr wurde es richtig kalt so gefühlte 4 Grad aber toll mit dem Sternenhimmel über uns. Im Camp war dann auch Ruhe eingekehrt aber danm begann eine Autosirene zu tuten. Ohropax noch ein bisschen tiefer in die Ohren und Decke über den Kopf. Morgens mit der Sonne wurde es wieder gemütlicher. Tee und Rührei und dann ging es schon zurück. Auf dem Hinweg war ich gemeinsam mit den chinesischen Paar im Auto gewesen, die hatte die Tour nur bis zum Abendessen gebucht und so war ‘mein’ Auto schon weg. Daher sollte ich in einem Auto mit drei der Iraner mitfahren. Der Fahrer hatte am Abend für uns gekocht, so ein Tausendsassa und sehr lustig und ein unglaublich guter Fahrer. Der kannte die Wüstenpiste genau. Wir hatte viel Spass mit ihm und den anderen Iranern, hauptsächlich mit B., der recht gut Englisch sprach. Die anderen Deutschen wollten auch nach Teheran, so wurden wir direkt zum Busbahnhof gebracht und der Bus nach Teheran sollte gerade fahren. Nach 3,5 Stunden waren wir in der Hauptstadt. Dann wurde ich von den anderen noch ins Metrofahren eingewiesen, Emailadressen wurden ausgetauscht und schon wieder ein Abschied von einer schönen Begegnung.

wüstentour

Reisegruppe – Wüstentour Kashan

Inzwischen ist die Wüstennacht schon vorgestern gewesen. Gestern Abend wurde es spät. Und heute ist auch schon wieder einiges passiert.

25. Oktober

Teheran ist laut und voller Autos und Motorräder. Heute bin ich den ganzen Tag zu Fuss herum gelaufen.
Erst zur ehemaligen amerikanischen Botschaft, die seit der Revolution in 1979 geschlossen ist. Wenn man an den großen Straßen entlang geht, kann man nach einer Weile seine Gedanken im Kopf vor lauter Motorgeknatter nicht mehr hören. Ich bin dann in die kleineren Straßen abgebogen und da war ein Park, wo auch viele Iraner ausruhten. Auf dem Weg zu meiner nächsten Station, dem Teppichmuseum fand ich ein nettes kleines Kunst-Cafe, wo ich Pasta und Tee genoss und in interessanten Ausstellungskatalogen blätterte. Das Teppichmuseum ist direkt an einem sehr grossen Park, dem Lalepark. Dort sass ich lange auf einer Bank und verdaute meine Nudeln. Dann also zum Teppichmuseum, das ich dann doch nicht so superinteressant fand. Vorher hatte ich mich noch mit Mohamed verabredet, dem Sufi, den ich in dem schönen Shrine in der Nähe von Kerman getroffen hatte. Er brachte seinen Onkel mit. Wir spazierten zu dritt durch den Park, tranken Tee und waren in einer temporaeren Teppichausstellung. Die Teppiche dort fand ich wesentlich toller als in dem Museum und ich fragte das erste Mal nach einem Preis. Irgendwann kaufe ich mal einen. Von Mohamed wollte ich noch mehr über diesen speziellen Sufi aus Mahan hören aber da konnte oder wollte er nicht so viel zu sagen. Er brachte mich in die Nähe von meinem Hotel und da bin ich jetzt, habe gerade im hoteleigenen Restaurant gegessen und den Reisebericht über die Wüste getippt. Morgen treffe ich R. noch einmal, die ich schon gemeinsam mit F. zu Beginn unserer Reise gesehen hatte. Wir haben vor, gemeinsam den ehemaligen Palast vom Shah zu besichtigen. Der Palast liegt im Norden von Teheran, näher an den Bergen, wo die Luft besser ist. Das ist wirklich interessant in dieser Stadt. Man weiss immer in welcher Himmelsrichtung man geht, da es nach Norden hin immer bergauf geht, je weiter nach Norden desto steiler.
Auf dem höchsten Berg konnten wir gestern beim Hereinfahren in die Stadt schon Schnee sehen.

26. Oktober

Heute ging ich zu dem zentralen Basar in Teheran, eher ein Platz, wo Geschäfte ihre Einkäufe tätigen, alles ist viel größer als in anderen Basaren. Hier war und ist immer noch ein bisschen das Zentrum des Wirtschaftslebens im Iran. Sehr interessant, aber ich fühlte mich dort nicht  wohl. Ich verlief mich ein bisschen und dann kamen von vorne und hinten immer wieder Männer mit Karren, die voll gepackt waren mit 10 Teppichen oder 20 Stoffrollen oder …

Am Nachmittag traf ich mich mit R., fuhr mit der Metro zu ihr in den Norden der Stadt. Ein sehr schöner Nachmittag und Abend. Und ein kleines Wunder geschah. Während wir in einem kleinen Restaurant zu Abend aßen, bekam sie einen Anruf von einem Freund von einem Freund und wurde eingeladen am nächsten Tag in den Bergen im Norden von Teheran wandern zu gehen. Sie wollte nicht mitgehen. Aber ich hatte die ganze Zeit gehofft, dass ich noch Menschen treffen würde, mit denen ich wandern gehen könnte. Und nun kann ich wahrscheinlich an ihrer Stelle mitgehen.

Morgen früh werde ich eine kleine Gruppe von Australiern an einer bestimmten Metrostation treffen. Das ist toll. Alles ist möglich in diesem Land. Schade, dass auch einige nicht so tolle Dinge passieren. Sonst könnte dies glaube ich wirklich das zentrale Land sein, das Menschen und Nationen zusammenbringt und trotz allem passiert das schon. Schon Darius begann mit dieser Aufgabe vor 2500 Jahren.

Morgen ist mein letzter Tag im Iran. Ich werde am Dienstag ganz früh abfliegen.

27. Oktober

Ich bin tatsächlich in den Bergen von Teheran wandern gegangen. Der Treffpunkt war um viertel nach neun morgens an einer Metrostation im Nodern der Stadt. Ich war ziemlich pünktlich und erfuhr per SMS, dass die Australier Italiener waren. Denn A. schrieb: “stereotypically the italians are late. we are on our way.” Ich schrieb zurück: “stereotypically the German is on time.”  Dann ca. 15 Minuten später kamen A. und sein Vater. Schon wieder Vater und Sohn, schon bei der einen Wüstentour hatte ich es erlebt wie Vater und Sohn gemeinsam reisen. So schön, das zu erleben.

Dann mussten wir noch den iranischen Freund von A. finden. Der war auch schon in der Nähe, wir gingen gemeinsam einen Kaffee / Tee trinken und dann nahm uns der iranische Bekannte mit seinem Auto mit in Richtung Berge. Es stellte sich heraus, dass der Bekannte auch ein Freund von einem Freund war, den Andrea bei seinem Aufenthalt in Australien (daher die Annahme alle seien Australier) kennengelernt hatte.

Süssesund saures

Süßes und Saures zur Stärkung

Der Weg nach oben auf den Berg wird nur langsam einsamer. Über eine lange Strecke säumen Cafes und Restaurants den Weg und kleine Shops, in denen man Süssigkeiten kaufen kann. Aber die Luft wurde merklich kühler und angenehmer, sauberer.

Und nach ca. 1,5 Stunden bergauf laufen gab es schöne Aussichten. Mir ging es sehr gut, habe mich so gefreut, dass es noch geklappt hat mit meinem Ausflug in die Berge, auch wenn es nur ein Schnuppern war. Meine Begleiter waren sehr nett und interessant. Unser iranischer Begleiter war Künstler, A. ein Journalist, der viel im Mittleren Osten unterwegs ist, auch in den letzten Jahren aus Syrien berichtet hat.

Berge_Teheran

In den Bergen Teherans

Und es stellte sich heraus, dass die beiden genauso wie ich am nächsten Morgen um ca. 5:00 Uhr abfliegen würden. Da der Flughafen ca. 35 km ausserhalb von Teheran liegt, verabredeten wir später noch ein gemeinsames Taxi zum Flughafen zu nehmen, denn die Synchronisation ging so weit, dass unsere Hotels nur ca. 500 m voneinander entfernt waren.

Die Wanderung dauerte nicht den ganzen Tag. Unser Begleiter schlug vor, dass wir zu einem späten Lunch in die Stadt zurückkehren sollten und brachte uns nach dem Abstieg zu einem klassischen alten Kebab-Restaurant. Dort speisten wir sehr lecker und ausgiebig. Es gab mindestens eine lustige Situation beim Essen, als der Iraner uns darauf hinwies, dass gerade eine Deutsche und zwei Italiener in einem iranischen Restaurant über die Vor- und Nachteile des typischen Essens der Engländer disktutieren. Dann ging es noch zum Basar zum Einkaufen für letzte Mitbringsel und dann wollten alle noch R. kennenlernen, die uns ja zusammengebracht hatte. R. hatte just an diesem Tag Geburtstag. Wir kauften einige leckere Kuchenstücke (die wirklich köstlich sind im Iran) und gingen zu ihr. Bei Tee und Kuchen gab es weiteren interessanten Austausch.

Am Abend machte ich mich dann auf den Weg zurück zum Hotel, wo ich noch ein paar Stunden schlafen wollte. Denn im Hotel hatte man mir gesagt, dass die Fahrt zum Flughafen ca. eine Stunde dauert und es locker reicht, wenn man 2 Stunden vorm Flug dort ist. Also hatte ich mit den beiden Italienern vereinbart, dass ich sie mit dem Taxi, das ich morgens schon hatte bestellen lassen um ca. 2 Uhr an ihrem Hotel abholen würde. Während ich noch in der Metro sass auf dem Weg zurück zum Hotel rief mich A. an, dass die beiden Iraner meinten, dass man unbedingt 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein müsste und die Strassen auch nachts so voll sind, dass die Zeit vielleicht nicht reicht. Meine Intuition sagte etwas anderes, aber ich wollte viel lieber gemeinsam früher am Flughafen ankommen als dann doch wieder alleine unterwegs zu sein. Es war ein weiteres Beispiel dafür wie im Iran und vielleicht überhaupt im Leben alles davon abhängt wie man auf eine Situation schaut, was man für Schwierigkeiten erwartet, etc. Also wurde das Taxi umbestellt und morgens ging alles ganz zügig. Die Straßen waren leer, die Check-In Schlangen kurz. Auch gut, keiner musste seine Koffer durchsuchen lassen, alles easy.

Ich hatte mich auf einen Flug in den beginnenden Tag gefreut, musste dann aber über den Wolken feststellen, dass es gar nicht schnell heller wurde, denn wir flogen natürlich nach Westen in Richtung Istanbul und die Sonne ging im Osten auf. Erst über Istanbul kam der Morgen auch bei uns an.

In Istanbul landen, ca. 1 Stunde später ging es weiter nach Berlin. Alles sehr elegant. In Berlin kamen wir sogar 15 Minuten zu früh an und mein Gepäck hatte ich schon einige Minuten später.

Ich wurde abgeholt. Tolle Reise, toller Empfang. Wirklich ein grandioses Erlebnis insgesamt.

Wandern und Meditieren in den Bergen des Sinai vom 26. April bis 6. Mai 2012

Wir erleben die Berge und die Wüste Sinai rund um St. Katharine und lernen die Bewohner, die Beduinen, kennen.
Wir reisen als Gruppe, meditieren und stimmen uns immer wieder auf unsere Umgebung und ihre Bewohner ein und tauschen uns darüber aus.

Ablauf
1.Tag (26.4)
Anreise nach Sharm El Sheikh.
Abholung von Sharm El Sheikh mit einem kleinen Bus.
Transfer nach St. Katharine (ca. 2,5 Stunden).
Ankommen im Bedouin Camp, Erkunden des Dorfes.
Abendessen und Übernachtung im Bedouin Camp.

2.Tag (27.4)
Frühstück im Bedouin Camp.
Wanderung durch ein Tal, Besuch bei einem Kräuterheiler, Abendessen bei einer Beduinenfamilie.
Übernachtung im Bedouin Camp.

3.Tag (28.4)
Frühstück im Bedouin Camp.
Besuch des Katharinenklosters.
Abendessen und Übernachtung im Bedouin Camp.

4.Tag (29.4)
Frühstück im Bedouin Camp.
Wanderung zu einem Beduinengarten.
Abends Transfer zur Mount Sinai Ecolodge.
Abendessen und Übernachtung in der Ecolodge.

Oda's garden

5.Tag (30.4)
Frühstück in der Ecolodge.
Meditation und Erkunden der Gegend. Optional Handarbeiten mit den Beduinen.
Abendessen in der Ecolodge.

6.Tag (1.5)
Frühstück in der Ecolodge.
Besteigung des Mosesberges.
Abendessen in der Ecolodge.

7.Tag (2.5)
Frühstück in der Ecolodge.
Wanderung durch das Wadi Al Frush.
Abendessen in der Ecolodge.

8.Tag (3.5)
Frühstück in der Ecolodge
Aufbruch zu einer dreitägigen Kameltour.
Für jede/jeden steht ein Kamel zur Verfügung, auf dem wir reiten können oder das nur unser Gepäck trägt. Wir übernachten unter dem Sternenzelt in unserem Schlafsack, Matratzen und Decken werden zur Verfügung gestellt, abends wird für uns am Feuer gekocht.

9.Tag und 10. Tag (4.5 + 5.5)
Kameltour
am 10. Tag abends zurück ins Bedouin Camp.
Abendessen und Übernachtung im Bedouin Camp.
Die Reise endet mit dem Frühstück am 6.5.

Was uns erwartet
Auf dieser Reise begegnen wir den Beduinen direkt und live und wir leben ein bisschen ihr einfaches Leben in Einklang mit der Natur. Bitte seid daher auf absoluten Komfortverzicht vorbereitet. Wir übernachten in einfachen Camps, schlafen auf dünnen Matratzen, es gibt nicht immer warme Duschen. Dafür erleben wir die unnachahmliche Gastfreundschaft, die Ruhe, Teetrinken am Feuer und einfach nur Sein zu dürfen.

Preis
Ab 4 Personen – 800 € pro Person

Leistungen
– Transfer von Sharm El Sheikh nach St. Katharine und zurück nach Sharm El Sheikh.
– Alle Mahlzeiten (3 am Tag), Wasser, Tee, Guide, in den Bergen Kamele für Gepäck und Essen.
– Übernachtung im Bedouin Camp, Ecolodge und Gärten.

Nicht enthalten
– Flug
– Visum, derzeit ca. 15 €
– Trinkgelder (ca. 50 €)
– zusätzliche Snacks und Getränke
– Reiseversicherung

Buchen und weitere Informationen bei Anja Krüger

krueger.anja at gmail.com

Anschließend Option einige Tage am Roten Meer zu verbringen.

Softbeach Camp

Diese Reise wird in Kooperation mit Sheikh Sina durchgeführt. Die Bedingungen von Sheikh Sina gelten.

Dear all,
I am currently in Berlin, Germany and not offering any trips in Sinai this year.
I hope to go on trips in 2012. If you are interested in going on one of my trips next year please let me know.

As a result of our discussion weekend the travel company My Middle East and Sheikh Sina are cooperating in offering a new trip combining 5 days in the post revolutionary Cairo and 5 days in Sinai. Please find more details about the trip on
My Middle East

If you have questions about this trip please contact us at
handicraft@sheikhsina.com

Dear All,

the brainstorming weekend has been postponed to March 3rd to 5th
Please read the updated call:

We are trying to organize a couple of days next weekend at the Sheikh
Sina Ecolodge in Ste. Katerine to brainstorm on how we can support the
effort to revitalize tourism in Egypt in general, and in Sinai in
particular.

This would be starting on the evening of March 3, but mainly March 4
and 5 (Friday-Saturday).

The primary objective is to come up with concrete steps, even if just
on a small scale, to help capitalizing on this positive spirit taking
over the country right now, and in which we know some tourists would
like to participate first hand.

We propose to use the weekend in Sheikh Sina for two main things:

– Review together our proposal for a 1 week to 10 days travel Plan in
Egypt- what specific activities could be included.
– Agree on how we can all promote this Plan through our networks,
social sites, business contacts, etc..

To facilitate things, we will have a strawman proposal for this travel
plan, that we will then spend time discussing, elaborating, changing,
etc.. We think this travel plan will focus on three main themes:

1- General, standars site seeing. For example, no one who has never
been to Egypt before will want to not see the Pyramids or Islamic
Cairo..
2- Specific activities focused on the Revolution: walks in Tahreer
with people who were there for the demonstrations; talks or lectures;
celebratory events..
3- Hikes, meditation sessions, and local cultural activities in Sinai,
based out of Sheikh Sina.

As I said, we will spend time refining this together, and
incorporating everyone’s ideas in it, then agree on how best to
promote and disseminate it.

What you would do:
1- First, just by joining the weekend, you already would be doing
something to help revitalize tourism there. So even if you just enjoy
your time and do nothing else, just going is a positive first step.
2- Participate in the discussions, as mentioned above.
3- Agree on how each of us can promote this Plan, even if only by a
simple email to our contacts.

Additionally, those who wish to participate further can propose to
conduct themselves some of the activities such as walks etc. that we
agree on in the travel Plan.

Of course this would also be a fun weekend, including hikes or even
meditation sessions for those who like to participate.

The cost is in the vicinity of 350 EGP per person for accommodation
and food, excluding transportation to and from Sheikh Sina.

Please email me or Anja if you are interested in this weekend. The
main activities would be on Friday and Saturday morning, but ideally
if you could get there by Thursday evening, that would be best, but
not essential.

Hope to see as many people as possible there!

How to get there
Ideally you will organize your own transport from Cairo or other
places to St. Katharine. If you have a 4×4, you can go directly to the
Ecolodge.
Others can park their cars at the end of the paved road, and I will
organize a jeep or jeeps to bring us to the Ecolodge. The cost for the
jeep (60 LE per way) can be shared.

If you want to join, please send 100% confirmation by 01.03, 20.00 with name, type of
accomodation preferred, means of transport, approx. time of arrival and your telephone number to my email address handicraft@sheikhsina.com.

Travelling in Revolutionary Times – Feb 24th – 26th at the Mount
Sina Ecolodge – brainstorming, discussions, visions

Please join us to discuss new ways of travelling in Egypt.
Shape new avenues for tourism in these exciting times — and get involved.

We will meet next weekend, 24.2 to 26.2 at the Mount Sina Ecolodge.

Tentative schedule:

24.2
Arrive Thursday evening at the Ecolodge.
Over dinner collect questions and initial ideas, decide on topics or questions we want to discuss on Friday.

25.2
Breakfast at the Ecolodge.
In small groups work on different questions.
Some of us might want to stay at the Ecolodge and continue discussions there.
Others might want to use the energy of the hike up to Mt. Moses
to intensify our new visions.
Hikers will be back for tea and dinner at the Ecolodge.

26.2
Breakfast at the Ecolodge.
Collect results from discussions on Friday and come up with concrete actions to do.
Build symbols (e.g., small stone figures) to start manifesting our
intentions, plans.
Event ends after lunch.

Accomodation and costs:

There are 14 beds in double and triple rooms available at the Ecolodge.
Around 10 people can sleep in their own sleeping bags/blankets in
the arisha, which will also be our ‘workshop’ room.
At this time of year it is still quite cold in the mountains, as the
Ecolodge is situated at 1700 m elevation.
Sleeping outside will probably be too cold.

The total cost for food and accomodation and an extra guide to look after us from
Thursday evening to Saturday after lunch will be:
320 LE for shared room
280 LE for place in arisha with own sleeping bag.

Ideally you will organize your own transport from Cairo or other
places to St. Katharine. If you have a 4×4, you can go directly to the
Ecolodge.
Others can park their cars at the end of the paved road, and I will
organize a jeep or jeeps to bring us to the Ecolodge. The cost for the
jeep (60 LE per way) can be shared.

If you want to join, please send 100% confirmation by 22.2 20.00 with name, type of
accomodation preferred, means of transport, approx. time of arrival and your telephone number to my email address handicraft@sheikhsina.com.

You are welcome to enrich the event with your ideas. Please confirm.
Also, please let me know if you have any questions or comments.

More info on the Ecolodge at:

Mount Sinai Ecolodge

Thank you!
Looking forward to having a constructive and empowering discussion
with you next weekend!

Anja

Eine Woche in der Mount Sina Ecolodge

Eine Woche Stille, Schönheit und Beduinische Gastfreundschaft in der Mount Sina Ecolodge

Erster Tag
Abholung vom Flughafen Sharm El Sheikh.
Transfer zur Mount Sina Ecolodge.
Abendessen und Nacht in der Ecolodge.

Gemütliche Zimmer

Zweiter Tag
Entspanntes Frühstück in der Ecolodge.
Halbtageswanderung in das nahe Wadi El Frush mit Teepause und Picknick.
Abendessen und Nacht in der Ecolodge.

Die einzeln liegenden Zimmer der Ecolodge

Dritter Tag
Ein Tag in der Ecolodge.
Oder optionales Programm: Besteigung des Katharinen Berges.

Vierter Tag
Nach dem Frühstück wandern wir in ca. eineinhalb Stunden zum berühmten Katharinenkloster, wir besichtigen das Kloster und besteigen anschließend den Mosesberg.
Wir werden unser Mittagspicknick auf dem Gipfel des Berges einnehmen. Dann langsamer Abstieg direkt zur Ecolodge.
Abendessen unter dem Sternenzelt bei Beduinenmusik.

Oud Musik in der Ecolodge

Fünfter Tag
Ein Tag in der Ecolodge
Oder optionales Programm: Jeep Tour nach Ain Hudra und zum White Canyon

Ain Hudra Oasis

Sechster Tag
Ein Tag in der Ecolodge.
Oder optionales Programm: Wanderung zum Wadi Nasb.

Siebenter Tag
Frühstück in der Ecolodge.
Transfer zurück nach Sharm El Sheikh.

Zusätzlich können die folgenden Ausflüge gebucht werden:

Besteigung des Katharinenberges:
Aufbruch um ca. 6.00 Uhr morgens, ca. 4 Stunden Aufstieg, Mittagspause auf dem Gipfel. Bei sehr klarem Wetter kann man den Golf von Aqaba auf der einen sowie den Golf von Suez auf der anderen Seite in der Ferne sehen. Um ca. 14.00 Uhr Beginn des Abstiegs.
Kosten: je nach Teilnehmerzahl 30-50 Euro

Jeep-Tour nach Ain Hudra und Wanderung durch den White Canyon:
Nach dem Frühstück um ca. 9.00 Uhr werden wir von einem Jeep abgeholt. Nach ca. einer Stunde Fahrt erreichen wir den Einstieg zur Oase. Ca. 45 Minuten Wanderung zur Oase. Besichtigung und Mittag. Nach einem Tee Wanderung durch den White Canyon zurück zur Straße. Mit dem Jeep zurück zur Ecolodge.
Kosten: je nach Teilnehmerzahl 30-50 Euro

Wanderung zum Wadi Nasb
Wir beginnen den Ausflug um ca. 8.00 Uhr direkt bei der Ecolodge. Wir wandern durch verschiedene Täler, erst mit einer weiten Aussicht, dann immer schmaler und felsiger werdend. Mittagspause mit Tee am Feuer auf dem Weg. An unserem Ziel dem malerischen Wadi Nasb erwartet uns ein Jeep, der uns zurück zur Ecolodge bringt.
Kosten: je nach Teilnehmerzahl 30-50 Euro

Handarbeitsworkshop
Wir gehen zum nahe gelegenen Beduinendorf. Dort erwartet uns Salha und weitere Frauen aus ihrer Familie. Sie zeigen uns Handarbeitsstücke an denen Sie gerade arbeiten. Wir haben kleine Beutel, Stickgarn sowie Perlen mitgebracht. Beim Tee bringen uns die Beduinenfrauen ihre Stichtechnik bei.
Kosten: ab 2 Personen, ca. 15 € pro Person

Blick auf die Ecolodge

Preis
Ab 2 Personen – ab 250 € pro Person

Leistungen
– Vollpension und Übernachtung in der Mount Sina Ecolodge
– eine Halbtageswanderung ins Wadi al Frush
– die Besichtigung des Katharinenklosters und Besteigung des Mosesberges
– ein Abend mit Beduinenmusik

Nicht enthalten
– Transfer von Sharm El Sheikh nach Nuweiba und von St. Katharine zurück nach Sharm El Sheikh, pro Strecke ca. 60 €
– die optionalen oben beschriebenen Ausflüge
– Flug
– Visum, derzeit ca. 15 €
– Trinkgelder
– zusätzliche Snacks und Getränke
– Reiseversicherung

Termine
22. April – 28. April. 2011 (Ostern)

Fragen Sie nach weiteren Terminen.

Weitere Informationen und Buchung
Email: handicraft@sheikhsina.com
Tel.: (+49) 0172 4592597

Diese Reise wird in Kooperation mit Sheikh Sina durchgeführt. Die Bedingungen von Sheikh Sina gelten.

Bedouin Jewellery

Bedouin Jewellery
One day during this summer I had the great pleasure to spend the morning with the local bedouin artist Awad Hussein.
Awad continues the craft of his father in designing bedouin jewellery using a special type of tin.

Awad Hussein - Bedouin Artist

The jewellery he is making was traditionally worn daily by the bedouin women. Pieces of his work completed the traditional clothing of bedouin women of the Jebaliya tribe.

Designing the jewellery

Designing the Jewellery

The whole process of designing one of his pieces is documented in one of my facebook albums.

The Making of a Bedouin Rug

Earlier this year I observed two bedouin women making a rug.
There are a lot of bedouin women these days using big fixed looms to make rugs. These two women showed me the way it was done in the old days when the movable loom was setup wherever it was needed.

First the length and width of the future rug are measured. The four poles are rammed into the gravel floor with stones that can always be found in this region. The stones also serve as platforms to hold the loom sticks.

Setting up the Loom

Then the first strings of wool are strung over the whole lengths of the loom and every second string is seperated.




The bedouin women choose the colors of the wools strings carefully until finally the whole wool frame is ready.


Fixing knotes are tied at one end of the frame and then the actual weaving can start.



The upper strings have to be separeted from the lower strings after each passing of the weaving wood.

After a few moments the pattern of the rug is visible.

And after a few days with a couple of hours work each day a beautiful rug is created.

The finished rug

After having discovered the surroundings of the ecolodge on our first day we went on a longer then expected hike through Wadi Al Frush to Wadi Nasb.

A view of the ecolodge from the saddle to Wadi al Frush

View of the ecolodge from above

Wadi El Frush

On the way

On the Way to Wadi Nasb

And then a spectacular view of a snake with her prey

Snake with Prey

And in the evening some bedouin music with the Oud.

Oud Music

On our last day we got up at 4am for a lesson in star signs, we saw also a good number of shooting stars and observed Venus coming up over the mountain. Spectacular!

Then some time later the first rays of the morning sun on Moses Mountain.

Moses Mountain in the morning sun

Some of the rooms of the ecolodge